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Urlaub in Abu Dhabi

Urlaub in Abu Dhabi

"Dubai ist wie Marilyn Monroe, Abu Dhabi wie Greta Garbo", hört man in Abu-Dhabi-Tourismus-Büro bei der Ankunft in dem größten der sieben Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf. Zwar wird einem in Anbetracht der unzähligen Wolkenkratzer-Baustellen schnell bewusst, dass genauso wie beim schlagzeilenträchtigeren Nachbarn Dubai auch hier nicht gekleckert und mit Superlativen gespart wird. Doch, ist es nicht Abu Dhabis Ziel, die Höchsten und Größten zu sein - sondern die Besten, die Exquisitesten.

Grand Mosque in Abu Dhabi
Grand Mosque in Abu Dhabi.

Ein ehrgeiziges Ziel, das Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyans visionärer Masterplan "Abu Dhabi 2030" ermöglichen soll: In bereits 20 Jahre will das Emirat nicht mehr hauptsächlich von der Ölförderung leben, sondern von innovativen Industrien, Dienstleistungen und Tourismus. Die Hauptstadt Abu Dhabi, die auf einer 70 Quadratkilometer großen Insel liegt, soll bis dahin von 860.000 auf drei Millionen Menschen wachsen. An der Vorstadt "Capital City District" sowie an Masdar City (einer "CO,-neutralen Wissenschaftsstadt" für 50.000 Bewohner) wird rund um die Uhr gebaut, und auf Saadiyat-Island stampfen unzählige Kräne 30 Luxushotels, 8000 Villen und 38.000 Apartments samt Marina mit 1000 Liegeplätzen aus dem natürlichen Sandboden.

"Wir brauchen nichts künstlich aufzuschütten!", kann man sich in Abu Dhabi einen Seitenhieb auf die Mega-Insel-Projekte Dubais ("The Palm Jumeirah", "The World") nicht verkneifen. Nach Abu Dhabi sollen die Menschen nicht nur wegen Sonne, Sand und Shopping kommen: "Wir wollen aus Abu Dhabi ein kulturelles Weltklasseziel machen, für seine Bewohner und seine Besucher!", lautet auch die Marschrichtung des 49-jährigen Kronprinzen Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan.

Abu Dhabi Sehenswürdigkeiten

Der arabische Schwester-Campus der Pariser Sorbonne-Universität ist bereits im Lehrbetrieb, die New York University öffnet demnächst ihre Pforten für Studenten aus aller Welt, und um kolportierte 1,3 Milliarden Dollar kauften die Scheichs wertvolles Image aus Frankreich und die bekanntesten Stararchitekten ein: Auf Saadiyat-Island entsteht eine spektakuläre Dependance des Louvre, entworfen von Jean Nouvel. Daneben wächst dank eines millionenschweren Kooperationsvertrags, Frank Gehrys Guggenheim Museum aus dem Sandboden, Norman Foster designte das Zayed National Museum, und Zaha Hadid baut das Performing Arts Center. Noch ist davon wenig zu sehen. Überzeugen von der geballten Ladung an visionärer Qualität kann man sich jedoch bereits im eigens errichteten Besucherzentrum (Bauzeit 5 Monate!).

Ein für den Europäer kaum nachvollziehbarer Temporausch, der in der neu eröffneten Ferrari-World (Eintritt 45 Euro) auf seine Spitze getrieben wird: Von 0 auf 240 km/h in 4,9 Sekunden beschleunigt, rast man hier auf der schnellsten Hochschaubahn der Welt aus dem größten überdachten Themenpark in die Wüstenhitze hinaus. Formel-1-Feeling der Extraklasse, das man (wenn auch nur einmal pro Jahr) auf der angrenzenden spektakulären Rennstrecke, dem Etihad-Yas-Circuit, auf dem Sebastian Vettel gerade jüngster F1-Weltmeister wurde, erleben kann. Der gigantische Ferrari-Themenpark lockt mit dem schnellsten Rollercoaster der Welt (240 km/h) täglich bis zu 10.000 Menschen in die Hallen.

Abu Dhabi - Ferrari World
Vergnügungspark Ferrari World in Abu Dhabi

Als Tourist wäre man schlecht beraten, nur die Annehmlichkeiten von Hotel und Strand zu genießen: Pflicht ist ein Besuch der aus 15 verschiedenen Marmorsorten errichteten Scheich-Zayed-Moschee, deren Bau 350 Millionen € gekostet hat. Sie ist die drittgrößte der Welt und bietet 40.000 Gläubigen Platz. Superlative finden sich auch in dem prachtvollen Inneren - etwa der 9,5 Tonnen schwere, mit Swarovski-Kristallen verzierte, größte Luster einer Moschee oder der 35 Tonnen schwere von 1200 iranischen Knüpferinnen handgefertigte und mit 5516 m2 größte Teppich der Welt.

Scheich-Zayed-Moschee in Abu Dhabi
Beeindruckend: die Scheich-Zayed-Moschee mit dem 9,5 Tonnen schweren Swarovski-Kristallluster (oben) und Jean Nouvels Louvre, der von einer lichtdurchlässigen Kuppel von 180 Meter Durchmesser überdacht wird (unten).

Bescheiden gibt man sich nur in den unendlichen Weiten der Wüste, z. B. 160 Kilometer südöstlich der Hauptstadt. Hier, in Al Ain, dem Geburtsort von Staatsgründer Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan, dessen frisch renovierter Palast nun als Museum fungiert, offenbart sich ein ganz anderes Abu Dhabi: kein Gold, kein Glamour, kein Prunk, kein Protz. Hier kann sich der Tourist zwischen Dünen-Hopping mit dem Offroad-Jeep ein Bild davon machen, wie es vor 40 Jahren ausgesehen hat, bevor der Reichtum der Ölquellen das Land überrollte - und bis zum heutigen Tag eine Flut an Kontrasten der faszinierendsten Art mit sich brachte.

Ob man nun lieber dem heiseren Brüllen der Dromedare während des Barbecues unter sternenklarem Wüstenhimmel oder jenem der Formel-1-Boliden im nächtlichen Neonlicht von Yas-Island lauscht, muss jeder selbst herausfinden. Zwar wird es noch weit mehr als 1001 Nacht dauern, bis die Scheichs von Abu Dhabi ihr arabisches Märchen zu Ende geschrieben haben, doch lohnt es sich bereits jetzt, in diese spannende Geschichte am Persischen Golf einzutauchen.

Abu Dhabi Urlaubtipps

ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
Abu Dhabi Tourism Authority
Goethe Str. 27, D-60313 Frankfurt
Tel.: 0049-69 299 253 90
E-Mail: germany@adta.ae,
www.visitabudhabi.com

BESTE REISEZEIT:
Von November bis April. Juli bis September sind die wärmsten Monate.

ANREISE:
Mit der nationalen Airline Etihad Airways zweimal täglich über Frankfurt und einmal täglich Über München oder mit Emirates über Dubai (1,5 Stunden von Abu Dhabi entfernt) nach Abu Dhabi.

Bildnachweis: Pixabay

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